Am Nachmittag des 18.03.2024 organisierte die Nachmittagsbetreuung einen aufschlussreichen Stadtrundgang in Zusammenarbeit mit der ARGE Jugend. Die Referentin Ruth Lauppert-Scholz, Expertin und Kulturvermittlerin im interkulturellen Lernen, führte die Kinder durch die Straßen. Thema des Stadtrundganges war die Vielfalt in der Gesellschaft. Es wurden Vorurteile besprochen und die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Aussehens, Lebensstil, körperlicher oder geistiger Beeinträchtigungen, ihrer sexuellen Orientierung oder religiöser Zugehörigkeit thematisiert. Die Kinder der Nachmittagsbetreuung machten sich auf die Reise, um nach Chancen und positiven Aspekten der Vielfalt in Graz zu suchen.

Während des Rundgangs wurden verschiedene Orte besucht, darunter eine Feier zu den Special Olympics am Hauptplatz, der Regenbogen-Zebrastreifen vor dem Kunsthaus in Graz, der die LGBTQ-Community repräsentiert, sowie die Sozialeinrichtung "Kreative Blicke", in der Dekoartikel und handgefertigte Unikate von beeinträchtigten Menschen hergestellt und gekauft werden können.

Auf dem Weg wurden immer wieder einiger Stolpersteine gesichtet. Die Kinder lernten, dass diese Gedenktafeln an das Schicksal der Menschen erinnern sollen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert oder vertrieben wurden.

Der Spaziergang führte durch die Annenstraße bis zum queeren Jugend- und Community-Center "Feel Free", wo Darian den Kindern Einblicke in den Verein "Rosalila Pantherinnen" gab. Fragen zur Liebe unter gleichgeschlechtlichen Menschen, zur Toleranz gegenüber der LGBTQ-Community, zur Vereinbarung von Liebe und Religion und zur Anlaufstelle der Rosalila Pantherinnen wurden diskutiert.

Der Spaziergang endete schließlich in einem syrischen Restaurant, wo die Kinder von Rassan, dem Restaurantbesitzer, herzlich empfangen wurden. Er erzählte von seinem Werdegang, seiner Ankunft in Graz, der Gründung seines Restaurants und seinem Leben mit zwei Religionen, dem Christentum und dem Islam. Auf die Frage einer Schülerin, wie das möglich sei, antwortete Rassan einfach mit "indem man tolerant und offen ist". Die Schülerinnen und Schüler wurden noch auf Baklava eingeladen.

Auf diesem Stadtrundgang konnten viele Eindrücke von unterschiedlichsten Menschen und der Vielfalt von Graz gesammelt werden. Die Kinder führten bereichernde Gespräche mit Menschen, die abseits ihres Alltags waren, aber offen und sympathisch gegenüber neuen Begegnungen waren.